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Sniper Ghost Warrior 3

Sniper: Ghost Warrior 3

Die Scharfschützen kriechen wieder - und dieses Mal nimmt CI Games sogar Open-World-Elemente in den Fokus für maximalen Spielspaß.

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Behalte die Windrichtung im Auge. Stelle sicher, dass das Visier kalibriert ist. Verfolge dein Ziel. Drücke ab. Atme ein. Ein weiterer Feind ist ausgeschaltet, die Straße zum Missionsziel ist jetzt frei für die zivilen Arbeiter. Dort muss dann ein Ventil geöffnet werden, um Benzin aus dem Tank zu lassen. In der Pfütze wird dann C4 platziert - Zeit zu verschwinden und sich einen sicheren Platz auf dem Hügel zu suchen. Von hier aus werden die Bomben gezündet, Explosionen färben den Himmel tiefrot und der Rauch zieht langsam nach oben. Mission abgeschlossen und niemand im Umkreis weiß eigentlich, was wirklich passiert ist.

Sniper: Ghost Warrior 3 ist das neue Spiel des kleinen Studios CI Games. Ich durfte das Studio in Warschau für eine Demonstration und eine kleine Anspielsession besuchen. Der Chef von CI Games, Marek Tyminski, erklärt ausführlich die Vision des Studios und dass es sich um das erste Projekt mit einem AAA-Budget handelt und es gleichzeitig das erste Spiel der Reihe ist, das Open-World-Elemente haben wird. Das Licht geht aus und Tomasz Pruski, der Senior Level Designer, schnappt sich das Headset, um uns eine der Missionen vorzuführen.

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Man kann unterschiedliche Arten von Munition, Granaten und Medizin herstellen. Die Ressourcen dafür sind über die gesamte Spielwelt verteilt.
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Die Karte heißt Mining Town und enthält vier auswählbare Missionen. Wir sind in Georgien und sehen verfallene Bauernhäuser, graue Betonkomplexe, aber auch Wälder und Berge. Wir starten in einer Höhle, die kurzfristig als Operationsbasis dient. Sie hat ein Bett, einen Tisch, ausgewählte Ausrüstung und einen Laptop. Zomasz zeigt, wie das Crafting funktioniert. Man kann unterschiedliche Arten von Munition, Granaten und Medizin herstellen. Die Ressourcen dafür sind über die gesamte Spielwelt verteilt, durch das Plündern von gegnerischen Stellungen kommt man an viele Dinge und für das Abschließen von Missionen gibt es natürlich auch Belohnungen.

In der Basis können Waffen gekauft oder modifiziert werden, man geht schlafen, um die Zeit vorzuspulen oder man informiert sich am Laptop über die Missionen und ihre Ziele. Tomasz wählt eine der vier Missionen der Demo und öffnet die Karte. Aus Vorführungsgründen ist sie komplett aufgedeckt, das wird im fertigen Spiel anders sein. Neben den Missionsmarkern werden hier gegnerische Camps angezeigt und man kann selbst entscheiden, ob man sie auf dem Weg zum Ziel angreifen möchte oder lieber ignoriert. Auf der Karte sieht man außerdem Schnellreise-Orte, die man sich zu nutze machen kann.

Wir springen so zu einem Punkt, dicht an dem Gebiet, in dem die Mission wartet. Dort steht ein Wagen - und um zu zeigen, dass es sich nicht nur um Deko handelt, springt Tomasz in das Fahrzeug und fährt los. Kurz bevor wir eine Art Güterbahnhof erreichen, verlassen wir den Wagen und schleichen durch das hohe Gras. Weiter vorne steht ein bewaffneter Soldat - es wird Zeit, das Scharfschützengewehr auszupacken...

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In Sniper: Ghost Warrior 3 schlüpfen wir in die Rolle von Jon, einem US-Soldaten auf seiner Mission in Georgien.

Nach ungefähr fünfzehn Minuten ist die Demonstration beendet und wir dürfen endlich selbst spielen. Schnell werden wir in unterschiedliche Räume aufgeteilt, bekommen einen Xbox-Controller und einen Kopfhörer in die Hand gedrückt. Die Karte, die gespielt wird, ist die gleiche wie in der Demonstration mit den vier Missionen.

Ich stelle sicher, dass alle meine Waffen mit Schalldämpfern ausgerüstet sind und ich die richtige Munition dabei habe - jene Sorte, die auch die schwere Rüstung einiger Soldaten durchschlagen kann. Ich verlasse mein Versteck, in dem ich über einige Klippen klettere und es zeigt sich, dass man in diesem Spiel um einiges beweglicher ist, als bei anderen Vertretern des Genres. Oben angekommen öffne ich die Karte, um die generelle Richtung und meinen Angriffswinkel abzustimmen. In dieser Mission müssen riesige Antennen neu ausgerichtet werden. Plötzlich wird mir klar, dass es Mittag ist und die Sonne brennt. Vielleicht sollte ich lieber im Schutz der Nacht angreifen? Ich klettere zurück in die Basis, lasse die Zeit verstreichen - jetzt bin ich bereit.

In Sniper: Ghost Warrior 3 schlüpfen wir in die Rolle von Jon, einem US-Soldaten auf seiner Mission in Georgien. CI Games hat nicht viel über die Hintergrundgeschichte verraten, aber es ist bekannt, dass Jon hier eine Mission auszuführen hat, aber auch aus persönlichen Gründen in Georgien ist. Georgien ist ein schöner Hintergrund für diese Sorte Spiel. Lichte Wälder und harte Felsen gemischt mit grauen Häusern und Apartments, Zivilisten fahren herum und ich wäre nicht überrascht, auf einen Wolf zu treffen.

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Der wichtigste und größte Teil von Sniper: Ghost Warrior 3 ist natürlich das Scharfschützengewehr.

Beim Gameplay liefert Sniper: Ghost Warrior 3 keine wirklichen Innovationen. Es mischt Elemente der Far Cry-Reihe mit Metal Gear Solid V: The Phantom Pain, aber es bietet auch ein paar Besonderheiten. Das Markieren der Feinde funktioniert ähnlich wie in den früheren Teilen, aber statt freie Sicht auf die Gegner haben zu müssen, kann man jetzt auch eine Drohne einsetzen und bekommt gleichzeitig einen guten Überblick über die Situation. Man muss allerdings seinen Abstand halten, damit die Drohne nicht entdeckt wird oder vielleicht in einen nahen Baum kracht.

Immer dann, wenn eine Mission gestartet wird, entscheidet man sich für die passende Taktik: Scharfschütze, Ghost oder Kämpfer. Scharfschütze erklärt sich von selbst (Gegner aus möglichst großer Entfernung ausschalten) - und als Ghost muss man natürlich leise und tödlich agieren. Als Kämpfer schraubt man die Schalldämpfer ab, lässt die Drohne stehen und stürmt als Rambo los. Nach jeder Aufgabe erhalten wir Punkte, mit denen wir unsere Fähigkeiten oder unsere Ausrüstung verbessern können. Man kann zum Beispiel die Drohne auf unterschiedliche Arten aufwerten. Jon hat außerdem eine Fähigkeit, die man mit Geralts Witcher-Vision vergleichen kann. Er kann sowohl markierte Gegner durch Wände sehen, als auch Gegenstände oder Vorsprünge, die sich zum Klettern eignen.

Der wichtigste und größte Teil von Sniper: Ghost Warrior 3 ist natürlich das Scharfschützengewehr. Dabei müssen verschiedene Dinge beachtet werden, besonders bei großen Entfernungen. Man muss die Entfernung im Auge behalten, die Windstärke und die Luftfeuchtigkeit. Oben auf dem Bildschirm gibt es eine Anzeige für die Flugbahn der Kugel, die einem eine Idee gibt, wie man zielen sollte. Zum Schluss muss der Atem angehalten werden und danach muss man hoffen, dass die Kalkulationen stimmt. Es hat richtig Spaß gemacht, sich in 500 Meter Entfernung hinzulegen und alle Parameter im Auge zu behalten.

Das Fundament von Sniper: Ghost Warrior 3 wirkt solide. Es gibt viele interessante Ideen, die Umgebungen des Spiels sehen hübsch aus und es macht Spaß, sie zu erkunden. Das Snipen und Schleichen macht Laune und sollte man sich für den Rambo-Stil entscheiden, warten ebenfalls echte Herausforderungen. Wenn CI Games alles zusammenbringt und eine überzeugende Geschichte dazu liefert, könnte ein wirkliche nettes Spiel auf uns zukommen. Die Jungs und Mädels des Studios zeigen jedenfalls echte Leidenschaft und große Ambitionen.

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KRITIK. Von Anne Zarnecke

Unsere Autorin Anne hat sich im georgischen Spielplatz von CI Games ausgetobt, doch ein Volltreffer ist dem Studio mit dem Spiel leider nicht gelungen.



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