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Star Trek

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Dahin gehen, wo kein lizenziertes Spiel zuvor gewesen ist? Vielleicht ... jedenfalls ist eine neue Star Trek-Inkarnation auf dem Weg von den Kinoleinwände in die Welt der Videospiele. Namco Bandai hat uns in Las Vegas einen ersten Einblick in das kommenden Spiel gewährt.

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Star Trek ist zweifellos eines der größten und erfolgreichsten Franchises, das es je gegeben hat. Fünf vollwertige TV-Serien und zehn Filme haben eine unauslöschliche Marke geschaffen und Popkultur erzeugt, die sogar ganze Generationen von echten Wissenschaftler inspirierte. Der Fluch der Lizenzspiele hat aber auch hier sein Unwesen getrieben, denn die Star Trek-Spiele gehörten nie zu den Besten.

Vor drei Jahren drückte Paramount Pictures die Neustart-Taste für das komplettes Franchise. So sollte Star Trek dem jüngeren und in Action verliebten Publikum näher gebracht werden. Was auch immer man über den Film von J. J. Abrams aus dem Jahr 2009 denken mag, er ist zumindest ein eher besserer der durchschnittlichen Science-Fiction-Filme. Als 2010 die Dreharbeiten zur Fortsetzung begannen, entschied Paramount, dass es außerdem an der Zeit war, Star Trek erneut zum Videospiel zu machen.

Als Entwickler wählte Paramount die kanadische Schmiede Digital Extremes, die vor allem durch ihre Kooperation mit Epic Games beim Titel Unreal Tournament bekannt wurde. In jüngerer Vergangenheit war das Studio verantwortlich für die Titel Dark Sector, Bioshock 2 und The Darkness II. Klingt gut, der Titel hätte durchaus in schlechteren Händen landen können.

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Star Trek unterstützt eine asymmetrische Koop-Erfahrung. Wie in den Filmen konzentriert sich das Spiel stark auf die Beziehung und die Unterschiede zwischen Captain James T. Kirk und seinem ersten Offizier Spock.
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Star Trek wurde in Las Vegas das erste Mal vorgestellt und Digital Extremes' als auch Paramounts Vertreter sind redefreudig. Die Hauptaussage von Produzent Sheldon Carter und Paramounts Brian Millers ist dabei klar und einfach: "Unser Ziel ist seit dem Start, ein Film-Spiel zu machen, dass nicht mies ist."

Sie sind sich beide der Schicksale von Lizenzspielen bewusst. Wir fragen sie daher, wie sie vermeiden wollen, mit ihrem Titel dieses Schicksal zu erleben. Sie erklären, dass sie, im Gegensatz zu früheren Projekten, hier genug Ressourcen hatten, um das Spiel zu kreieren, dass sie wollten. Carter beschreibt die Arbeit an Star Trek als Traumprojekt für das gesamte Studio, da sie selbst große Fans der Serie sind. Miller ergänzt, dass Digital Extremes die komplette Unterstützung sowohl von J. J. Abrahms Bad Robot Production als auch von Paramount genießen darf, seit dem ersten Tag. Das Spiel sei ein Teil von Paramounts Langzeit-Strategie. Serie, Spiele und Filme sollen sich gegenseitig unterstützen. Man könne sich nicht leisten, das zu zerstören.

Selbst spielen dürfen wir nicht. Stattdessen sehen wir zehn Minuten Live-Gameplay auf zwei enorm großen 3D-Projektoren. Zwei Bildschirme und das simultane Spielen streichen heraus, dass Star Trek durch und durch eine Koop-Erfahrung wird. "Wir lieben Koop-Spiele und hoffen, hier einige frische Perspektiven zu liefern", berichtet Carter enthusiastisch.

Star Trek unterstützt eine asymmetrische Koop-Erfahrung. Wie in den Filmen konzentriert sich das Spiel stark auf die Beziehung und die Unterschiede zwischen Captain James T. Kirk und seinem ersten Offizier Spock. Kirk ist waghalsiger und reagiert schneller. Seine Waffen und Fähigkeiten sind wesentlich aggressiver ausgelegt. Spock hingegen macht eher Gebrauch von Technologien und agiert indirekter, um Gegner zu besiegen oder zu schwächen.

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Diese Asymmetrie wird auch in der Gestaltung der Level deutlich. Manchmal wählen wir beispielsweise unterschiedliche Routen, die unterschiedlich starken Widerstand bieten - vergleichbar mit Gears of War. Oder wir schützen den zweiten Spieler, während dieser ein Mini-Spiel an einem Computer absolviert. Rätsel erfordern manchmal auch übereinstimmende Handlungen, wie wir das aus Portal 2 kennen. Digital Extremes verspricht große Vielfalt, so dass jeder Spieler immer etwas wichtiges zu tun hat. Carter formuliert, dass es das Ziel ist, eine flüssige und cineastische Spielerfahrung zu kreieren, die dazu ermutigt, das Spiel auch als zweiter Charakter noch einmal durchzuspielen. Der Titel soll sowohl einen Online- als auch Splitscreen-Koop haben, in den man nahtlos einsteigen kann.

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Die Action in Star Trek wirkt wie in einem modernen Third-Person Action-Spiel.

Die Story bleibt noch geheim. Es wird nur verraten, dass wir sowohl bekannten Gesichtern begegnen als auch einem komplett neuen Feind gegenüber stehen werden. In der Präsentation kehren Kirk und Spock zur Enterprise zurück, nur um festzustellen, dass das Raumschiff verlassen im Weltraum schwebt und von einem unbekannten Energie-Phänomen durchlöchert wurde. Das verhindert auch, dass Kirk und Spock einfach zum Schiff zurückkehren können. Daher erleben wir nun eine spektakuläre und spielbare Sequenz, in der Kirk und Spock in Raumanzügen fliegen und auf dem Weg zur Enterprise allerlei Weltraumschutt ausweichen.

Dort angekommen entdeckt das Duo, dass die Crew entweder verschwunden ist oder getötet wurde. In einer Dead Space-artigen Sequenz wird der Trikorder wichtig. Das Kommunikationsgerät wird auf vielfältige Art und Weise genutzt, um die Umgebung zu scannen und zu kontrollieren. Als wir die roten T-Shirts scannen, wird klar, dass die Crew ihr Leben durch eine unbekannte und aggressive Parasiten-Infektion verloren hat. Auf dem Weg zum Maschinenraum geraten Kirk und Spock in einen Hinterhalt bewaffneter Aliens und ein Feuergefecht entbrennt. Nach einigen Action-Minuten führt das Gefecht zu einer Zwischensequenz, in der Kirk durch Gegner mit Bio-Waffen mit dem Parasiten infiziert wird.

In diesem Zusammenhang sehen wir einen weiteres Beispiel für die Asymmetrie. Spock muss Kirk nun schnell zur Medizin-Station tragen und dort die Parasiten in dessen Körper durch ein simples Mini-Game zerstören. In der Zwischenzeit versucht der Spieler von Kirk bei Bewusstsein bleiben und eindringende Gegner aufzuhalten. Als witziges Detail wird die Zahl der Parasiten und ihre Gegenwehr gegen den Laser davon abhängen, wie oft wir während des Levels die infizierten Verstorbenen zuvor gescannt haben. Gleiches gilt für die Anzahl der Gegner, die einströmen. Sie hängt davon ab, wie viele Feinde wir vor der großen Zwischen-Szene getötet haben.

Die Action in Star Trek wirkt wie in einem modernen Third-Person Action-Spiel und ist offensichtlich inspiriert von Titeln wie Mass Effect, Gears of War und Dead Space. Es ist möglich, unsere Waffen und Ausrüstungen zu verbessern und aufzurüsten. Der Rollenspiel-Teil ist abseits davon eher gering, das Spiel legt seinen Fokus auf pure Action. Im Interview bestätigt der Produzent, dass Mass Effect eine große Inspiration war und jeder Mitarbeiter des Studios es in irgendeinem Umfang gespielt hat. Einem Vergleich steht man hier nicht negativ gegenüber. "Mass Effect ist eine großartige Serie. Vergleiche mit dessen Verdiensten spielen keine Rolle, eher motiviert es uns nach einem weitaus besseren Spiel zu streben", sagt Carter.

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