Strange Brigade

Geschichten mit Abenteurern, die auf fernen Inseln nach Schätzen jagen, auf seltsame Dinge stoßen und unterwegs gegen Schurken kämpfen, haben etwas sehr reizvolles. Und genau darauf hat es Rebellion mit dem Koop-Spiel Strange Brigade abgesehen. Auf der E3 durften wir einen Abschnitt des Abenteuers anspielen und herausfinden, worum es eigentlich geht.

Die gespielte Mission hatte eine lose Aufgabe, aber erwartet bitte keine komplexe Story: Dies ist ein Spiel, in dem sich alles um den Spaß an der Schatzsuche und die Erkundung unerforschter Gebiete dreht. Der gespielte Abschnitt begann mit einer Zwischensequenz, in der sich die vier Charaktere unterhielten, bevor wir uns in Ruinen mitten im Dschungel wiederfanden.

Die Action wird von einem Sprecher mit britischem Akzent begleitet, der hervorragend zu dem Stil der 1930 Jahre passt - etwas übertrieben und voller Cliffhanger. Das ganze Paket ist eine Komödie und bringt frischen Wind in eine Industrie, die von ernsten Shootern dominiert wird. Wir treffen im Kampf auf einen Haufen klassischer Gegenspieler, wie etwa Mumien.

Wir erwartet verbreitet Strange Brigade ein eher kolonialistisches Gefühl, komplett mit einem doch ziemlich fragwürdigem Portrait von Afrika und seinen Bewohnern. Das ganze Spiel wimmelt nur so von Stereotypen. Der komödienhafte Anstrich entschärft das zwar ein wenig, aber trotzdem wirken manche der Ideen aus der Literatur - wie die Minen König Salomons - eher reproduziert, ganz ohne satirischen Ansatz. Es wird interessant zu sehen, wie sich diese Seite im vollen Spiel entwickelt.

Wer Shooter wie Left 4 Dead gespielt hat, kennt den Gameplay-Loop: Schießt auf die Gegner, lootet was das Zeug hält - und dann wieder von vorne. Es ist eine sehr effektive Formel und Rebellion hat betont, dass wir auch gegen unsere Verbündeten arbeiten, wenn es um die Beute geht. Und sie haben mit einem riesigen Laser unmissverständlich vorgeführt, Friendly Fire aktiviert ist. Es hat eine unterhaltsame Balance, erst gemeinsam gegen Horden von Monstern zu kämpfen und danach um ein paar Schätze zu streiten.

Es stehen verschiedene Waffen zur Auswahl, darunter Schrotflinten, Granaten und Gewehre. Aber die effektivste Möglichkeit, für Chaos zu sorgen, sind die Spezialwaffen, die in den Leveln verteilt sind. Da gibt's etwa eine Schrotflinte, die elektrische Blitze zwischen den Feinden hin und her jagt. Noch effektiver sind die ultimativen Fähigkeiten eines jeden Charakters, spezielle Kräfte, die kurzen Prozess mit Gegnern machen. Und dann wären da noch jene Fallen, mit denen wir unseren Feinden Schaden zufügen... oder unseren Freunden.

Es geht aber nicht nur um Blut, Eingeweide und Tod, denn Strange Brigade bietet auch noch das ein oder andere seltsame Rätsel. An einem Torbogen müssen die Spieler auf Blöcke in einem Gitter schießen, um sie rotieren zu lassen und so auf jedem Quadrat ein paar Röhrenabschnitte zu verbinden. Die Rätsel scheinen nicht allzu schwer zu sein, aber sie passen schön zu dem Grundthema, versteckte Zivilisationen zu erforschen.

Die allgemeine Präsentation passt auch hervorragend und wir wandern von einer überwucherten Ruine zur nächsten. Die Gegner sind gleichermaßen stilisiert. Es fühlt sich an wie Indiana Jones und der Tempel des Todes und es warten viele unterschiedliche Monster an exotischen Orten auf uns. Es gibt sogar ein paar Schwarz-wei-Segmente - man fühlt sich wirklich, als würde man einen alten Film spielen.

Was das Koop-Gameplay angeht, scheint Strange Brigade sich in die richtige Richtung zu entwicklen und verbindet die zwingend notwenige Zusammenarbeit mit Streitreien um die kostbaren Schätze. Das Spiel ist völlig Over-The-Top, es ist albern und es macht eine Menge Spaß. Wir sind gespannt, welche Mysterien auf uns warten, wenn Strange Brigade am 28. August für PC, PS4 und Xbox One erscheint.