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Terminator: Resistance

Terminator: Resistance

Ein neues Spiel hat die Terminator-Produktionslinie verlassen und wir haben mit aller Macht dagegen angekämpft.

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Die selbst-bewusste Maschine Skynet, die den Tag der Abrechnung eingeleitet hat, kämpft immer noch mit den verbleibenden Kräften der Menschheit in den Überresten von Los Angeles. In Terminator: Resistance übernehmen wir die Kontrolle über Private Jacob Rivers, das letzte, verbleibende Mitglied eines Teams im Widerstand von John Connor. Rivers schließt sich mit einigen anderen Überlebenden zusammen, um gegen die Maschinen zu kämpfen. Es ist ein First-Person-Abenteuer, das als Vorläufer der ersten beiden Terminator-Filme dient. Tatsächlich führt die Geschichte des Spiels bis zum Beginn des ersten und zweiten Films.

Diese beiden Werke der immer noch wachsenden Filmsaga haben in manchem Herzen einen hohen Stellenwert. Die Inspiration hat im Laufe der Jahre eine Reihe von Spielen hervorgebracht, leider ohne dass zu viele davon besonders einprägsam waren. Bedauerlicherweise geht Terminator: Resistance in diesem Sinne weiter, denn obwohl viele Mechaniken vorhanden sind, wird daraus noch lange kein gutes Spiel. Wir hatten durchaus Spaß am Bekämpfen dieser Maschinen, weshalb wir auch glauben, dass das hier eine verpasste Gelegenheit ist.

Nach dem Angriff einer Infiltrationseinheit (quasi Arnie aus dem ersten Film, bevor sich jede andere Partei dazu entschieden hat, ihn in eine Killermaschine umzuprogrammieren), rennt Jacob Rivers durch die Straßen und weicht dem Feuer eines Plasmagewehrs aus. Während dieses Tutorials beißen die Leute um ihn herum wie die Fliegen ins Grab. Es ist zwar hektisch, wurde aber gut gestaltet, sodass wir die Steuerelemente erlernen und auf das Setup vorbereitet werden. Nach ein paar Minuten schleichen wir jedenfalls an Feinden vorbei und/oder treten gegen ein paar Roboter an. Leider sind wir noch nicht ganz bereit, gegen den T-800 zu kämpfen, da wir nur normale, Patronenwaffen besitzen, die an dieser Einheit keinen Schaden verursacht.

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Die Grafiken sind in Ordnung, die Soundeffekte markant und die Geschichte ist in Ordnung.

Wir hatten nicht wirklich viel Glück beim Schleichen und die Bots eignen sich gut als Zielscheibe. Tatsächlich stellen die sich meistens so doof an, dass der Stealth-Ansatz gar nicht wirklich lohnt. Irgendwann sind wir jedenfalls über eine Frau und ihren kleinen Bruder gestolpert. Ein paar Dialogoptionen tauchten auf und dann erschienen auf unseren Bildschirmen ein paar aussagekräftige Wörter - "Ihre Entscheidungen sind wichtig" - etwas, das sich in den unterschiedlichen Enden des Spiels widerspiegeln soll. Verschiedene Enden zu haben bietet eine gewisse Wiederspielbarkeit, aber unsere Erfahrung war zuweilen so langweilig, dass wir uns nicht sicher sind, ob es sich lohnt. Der Abschluss des Spiels besteht lediglich aus einer Reihe von Storyboards, die unsere Entscheidungen zusammenfassen.

In Bezug auf die Grafik sieht Terminator: Resistance ein bisschen wie Fallout aus, was in Ordnung ist. Insgesamt sind die Texturen aber immer wieder etwas zu rau. Wenn überhaupt, dann könnte man sagen, dass der Titel vielleicht etwas altmodisch aussieht. Die Designs der Maschinen konnten uns jedoch überzeugen und an dem explosiven Gesamtspektakel gibt es wirklich nichts auszusetzen. Während des Spielens hat uns nur das Gefühl beschlichen, dass Entwickler Teyon nichts Neues machen wollte. Man merkt aber immerhin, dass sie das Ausgangsmaterial gründlich recherchiert haben, zum Beispiel sieht die Basis, die wir zwischen den Missionen verwenden, wie beim ursprünglichen Terminator-Film aus.

Eine Sache, die wir nicht so mochten, war das Level-Design. Anfangs wirkte die Spielwelt noch wie ein Sandkasten, allerdings stellte sich bald heraus, dass dem nicht so ist. Es gab immer einen Ort, an den man gehen konnte und einen oder zwei Wege, um dorthin zu gelangen. Wir wurden häufig von brennenden oder kaputten Autos in Korridore gesperrt und es wurde schnell offensichtlich, dass unsere Wahl nur eine Illusion ist. Ob wir den einen oder den anderen Weg gehen, ist am Ende des Tages nicht so wichtig. Jedes Mal, wenn wir das Hauptziel vervollständigten, landen wir erneut in der Basis und nach einigen Interaktionen stürzen wir uns wieder ins Chaos.

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Terminator: Resistance ist mit all diesen Funktionen ausgestattet, die man von einem modernen Story-Shooter erwarten darf.

Während der verschiedenen Szenarien des Spiels, in denen wir zur Abwechslung mal keine Feinde töten sollen, versuchen wir meist Dinge zu finden, mit denen wir handeln und Materialien herstellen können - einfache Nebenaufgaben. Das klingt eigentlich nach allem, was man in einem modernen Shooter braucht, aber beim Herstellen von Ausrüstung drücken wir buchstäblich nur eine Taste und viel tiefer reicht die Mechanik auch nicht. Darüber hinaus waren die Nebenaktivitäten oft einfache Suchaufträge, bei denen wir Medikamente oder was auch immer fanden. Und wenn man nichts suchen musste, soll etwas in die Luft gejagt werden. Das Missions-Design weicht vom "Gehe dorthin und erledige das"-Muster nicht ab.

Davon abgesehen lassen sich unsere Knarren noch modden und das ist natürlich an Freischaltoptionen gebunden, die auch noch aufgerüstet werden wollen. Wir können Fertigkeitspunkte für Fähigkeiten, wie das Öffnen versperrter Türen ausgeben und unserem Rucksack mehr Inventarplatz verleihen. Manchmal kam es uns jedoch so vor, als hätten wir dabei die falschen Entscheidungen getroffen. Einmal wollte ich wirklich dringend eine Tür knacken, doch dafür war mein Schloss-Knack-Level einfach zu niedrig. Die Tür ging nicht auf, deshalb musste ich viele Feinde töten und EP sammeln, um mir den Skill leisten zu können. Das hat sich nicht gelohnt, denn im Anschluss daran musste ich festzustellen, dass dahinter nur langweilige Waren für den Händler zu finden waren.

Terminator: Resistance ist mit all diesen Funktionen ausgestattet, die man von einem modernen Story-Shooter erwarten darf. Gleichzeitig schafft es das Entwicklerteam jedoch nicht, in irgendeiner Facette herauszustechen. Es ist ein durchaus akzeptables Terminator-Spiel, das viele verschiedene Gameplay-Bestandteile bietet, doch dabei die Innovationen außen vor lässt. Ein echtes Open-World-Rollenspiel hätte sich lohnen können, stattdessen haben wir einen Ego-Shooter mit ein paar angeschraubten Rollenspielelementen. Natürlich hatten wir damit auch immer wieder unseren Spaß, denn die Geschichte war interessant genug, um die Dinge in Bewegung zu halten. Außerdem gab es den T-800, der jedes Feuergefecht sehr aufregend gestaltet. Ehrlich, diese roten Augen werden wir so schnell nicht wieder vergessen.

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Das Missions-Design weicht vom "Gehe dorthin und erledige das"-Muster nicht ab.

Diese Mischung aus herausforderndem Kampf und Stealth-Sequenzen sorgte für einige unterhaltsame Momente, doch nachdem wir das Plasmagewehr ergattert haben und die bösen Jungs einfach niederschießen konnten, verlor das Schleichen seine Spannung. Apropos, das Waffenhandling fühlte sich nicht übermäßig zufriedenstellend an, doch dafür war die Steuerung auf der Konsole echt solide. Die Soundeffekte möchten wir loben, allerdings hätten wir nichts gegen abgespacetere Geräusche beim Plasmagewehr einzuwenden gehabt - das Teil macht ein bisschen zu wenig Lärm für unseren Geschmack.

Alles in allem ist Terminator: Resistance kein schlechtes Spiel. Es ist aber auch nicht großartig, was wirklich schade ist, weil es so viel besser hätte sein können. Die Grafiken sind in Ordnung, die Soundeffekte markant und die Geschichte ist in Ordnung. Tatsächlich enthält das Spiel alle Elemente, die man von einem futuristischen Shooter erwarten würde, und doch war fast alles, was uns während des Spiels begegnete, entweder zu wenig oder zu stark vereinfacht. Das übermäßig lineare Level-Design hat uns mit der Zeit beispielsweise ein wenig klaustrophobisch werden lassen. Resistance ist alles andere als ein Klassiker, obwohl große Fans wahrscheinlich auf ihre Kosten kommen, wenn sie mit der Geschichte durch sind.

05 Gamereactor Deutschland
5 / 10
+
sieht die meiste Zeit solide aus und fühlt sich an, wie ein Terminator-Film.
-
eingeengtes und restriktives Level-Design, Crafting und weitere Features unterentwickelt, einfallslos.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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