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The Delusions of Von Sottendorff and his Square Mind

The Delusions of Von Sottendorff and his Square Mind

Der Baron hat den Verstand verloren und befindet sich nun in einer rätselhaften Version seiner Villa wieder. Können wir ihn befreien?

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Baron von Sottendorff hat ein Problem. Der Adlige ist gefangen in einer Rasterzeichnung seiner herrschaftlichen Villa, die in seinem eigenen wirren Geist entstanden ist. Vielmehr noch, er ist sich seines Leidens noch nicht einmal bewusst. Alles baut auf einer privaten Logik auf, die als Schutzmechanismus dient. Er braucht daher unsere Hilfe. Wir müssen ihn von seinem Wahnsinn befreien, in dem wir ihn mit Erinnerungen konfrontieren und herausfinden, was passiert ist. An je mehr sich der Baron erinnern kann, desto besser ist das für seine Genesung.

Uns erwartet jetzt aber keine hochkomplexe Geschichte, sondern sie ist eigentlich nur der lose Rahmen für ein paar clevere Rätsel. Das Puzzle-Adventure besteht aus acht Welten mit über 40 Leveln. Jedes davon greift das Problem des Barons auf. Die Wahnvorstellungen und seine Engstirnigkeit haben dazu geführt, dass er sein Leben nur aus einer sehr begrenzten Perspektive sieht. Wir schauen auf seine wirre Welt wie auf ein Puppenhaus und jeder Raum ist nur ein Modul, das wir beliebig verschieben und anordnen können.

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The Delusions of Von Sottendorff and his Square MindThe Delusions of Von Sottendorff and his Square Mind
Jedes Level stellt uns die gleiche Aufgabe: Wir müssen ein Puzzlestück von der Erinnerung finden und dazu noch einen Schlüssel, der den Ausgang öffnet.
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Die acht Welten unterscheiden sich thematisch nach den Räumen in seiner Villa und beinhalten jeweils fünf Level. Und obwohl wir von Beginn an zu jedem Raum Zugang haben, brauchen wir einen Gegenstand aus der vorangegangen Welt, um die geheime Tür zur verqueren Welt in dem Raum zu öffnen. Das Abenteuer ist also ziemlich linear, aber das stört nicht. Auf diese Weise wächst die Herausforderung gleichmäßig und wir können uns nicht so schnell verlaufen.

Jedes Level stellt uns die gleiche Aufgabe: Wir müssen ein Puzzlestück von der Erinnerung finden und dazu noch einen Schlüssel, der den Ausgang öffnet. Optional gibt es außerdem fünf Fotos einzusammeln, mit denen wir Extras wie Videos, Musik und Artworks freischalten können. Eine Zeitvorgabe gibt es manchmal auch, aber die Schwierigkeit besteht hauptsächlich darin, die Welt zu verstehen und die Räume so anzuordnen, dass wir Orte erreichen, die zuvor unerreichbar erschienen.

Dazu müssen zwei Räume so platziert werden, das die entsprechenden Türen genau nebeneinander sind. Es gibt auch Level, in denen es Öffnungen in der Decke oder im Boden sind, die wir zusammenbringen müssen. Das Prinzip bleibt aber gleich. Die Anordnung der Räum erfolgt hauptsächlich über den unteren Touchscreen. Auf dem oberen Bildschirm liegt der Fokus auf dem Baron und wir können mit der Kamera ziemlich nah an ihn heran, um besser zu erkennen, wo wir hinlaufen.

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The Delusions of Von Sottendorff and his Square MindThe Delusions of Von Sottendorff and his Square Mind
Die größte Schwierigkeit bleibt jedoch der Kampf mit der Kamera. Als Puzzlespiel ist es innovativ und clever, aber als Plattformer ist das Spiel ziemlich mies.

Wir können sogar den Winkel der Kamera anpassen, um auch in die letzte Ecke zu schauen, die vielleicht ein Geheimnis verbirgt. Es bleibt allerdings trotz dieser Möglichkeit bei der eingeschränkten Puppenhaussicht, die immer auch ein paar Dinge verstecken kann. Jedes Level dauert nur ein paar Minuten, aber die späteren Level werden herausfordernder und setzen mehr Köpfchen, aber auch mehr Geschick voraus.

Wir müssen nämlich nicht nur rätseln, sondern den Baron wie in einem Jump'n'Run durch die Level manövrieren. Uns erwarten dabei auch ein paar Gegner mit unterschiedlichen Eigenschaften. Manche sind groß und können daher nicht übersprungen werden. Andere funktionieren wie ein Trampolin und helfen, höhere Orte zu erreichen. Die größte Schwierigkeit bleibt jedoch der Kampf mit der Kamera. Als Puzzlespiel ist The Delusions of Von Sottendorff and his Square Mind innovativ und clever, aber als Plattformer ist es ziemlich mies.

Das Konzept des Spiels ist frisch und es gibt immer wieder auch ein paar neue Ideen, die uns schmunzeln lassen. Bei der Steuerung des Barons aber gibt es ein paar Defizite. Ärgerlich sind auch die Schwächen bei der Präsentation. Die englische Sprachausgabe klingt fast so, als hätte man sie auf der Zugtoilette mit dem Handy eingesprochen. Die Musik ist zum Glück besser, aber am Ende trotzdem nur nett. Und auch optisch gibt es ein paar Abstriche. All das schmälert leider den Gesamteindruck eines ansonsten interessanten Spiels. Wer auf solche neuen und durchdachten Ansätze steht, für den wird das allerdings kein Hindernis sein. Für 13 Euro gibt es sehr solide Unterhaltung.

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07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
tolle Idee, sympathische Geschichte, hübscher Stil
-
nervige Kamera, Sprachausgabe hat furchtbare Qualität, Steuerung etwas ungenau
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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