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The Division 2

The Division 2: Dark Zone und PvP

Massive hat das Original umfangreich überarbeitet und neu aufgefrischt. Wie sich der Shooter jetzt in der Praxis spielt, erfahrt ihr in unserer Vorschau.

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Wir hatten wirklich viel Spaß, als The Division vor fast drei Jahren startete, und damit waren wir nicht alleine. Das Spiel erhielt positive Wertungen und Millionen Spieler auf der ganzen Welt durchstreiften auf der Suche nach cooler Beute die kalten Straßen von Manhattan. Einer der Hauptgründe dafür war das Konzept der Dark Zone in der geteilten Welt des Third-Person-Shooters. Da wir uns nie sicher waren, ob andere Spieler freundlich oder feindselig sein würden, war der abgeschottete Bereich extrem atmosphärisch, besonders wenn unsere kostbare Beute auf dem Spiel stand.

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Das Spiel war aber nicht perfekt. Viele Spieler mochten die Kugelschwammfeinde nicht, die das ansonsten auf Taktik ausgerichtete Spiel dominierten. Und wenn Spieler mit besserer Ausrüstung ankamen, war die Sache meist auch direkt gelaufen. Die Entwickler haben im Laufe der Jahre einige dieser Probleme mit relevanten Updates angepasst und das ist einer der Gründe, warum The Division immer noch eine relativ große Spielerbasis hat. Warum veröffentlichen die Schweden dann eine Fortsetzung, anstatt das Original weiter zu aktualisieren? Wir sind zum Hauptsitz von Massive Entertainment geflogen, um das herauszufinden.

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Unser Fokus bestand während des Spielens darin, mehr über die Dunklen Zonen und den Multiplayer-Modus von The Division 2 zu erfahren. Nach kurzer Zeit wurde deutlich, dass Massive ein neues Spiel brauchte, um ihre spielerischen Visionen zu realisieren. Es gibt jetzt zum Beispiel gleich drei Dunkle Zonen in Washington. Warum? Nachdem wir einige Stunden in den östlichen und südlichen PvP-Arealen verbracht haben vermuten wir, dass die Antwort Vielfalt lautet. Die Dark Zone von The Division fühlte sich überall gleich an, während Massive uns dieses Mal viel mehr Eindrücke mitgeben kann. Der östliche PvP-Bereich besteht aus offeneren Gebieten, da die Natur den größten Teil des Territoriums zurückerobern konnte. Im Süden der Stadt wurde hart und ausdauernd gekämpft, weshalb wir dort zerstörte Gebäude und verlassene Fahrzeuge vorfinden, was vor allem Nahkämpfer ansprechen dürfte. Das bedeutet nicht nur, dass wir mehr visuelle Abwechslung bekommen, es bedeutet, dass wir uns in Bereichen aufhalten können, die unserem bevorzugten Spielstil entsprechen.

Wir sind Schusswechsel aus großer Entfernung gewohnt und fühlen uns mit einem zuverlässigen Scharfschützengewehr sicher, weshalb es für uns zuerst in den Osten der Stadt ging. Es war ein beeindruckendes Erlebnis, vom sehr dunklen und düsteren Manhattan zum sonnigen und üppigen Washington zu wechseln. Das Kapitol in der Sonne hinter den hohen Bäumen stehen zu sehen ist eine echte Wucht. Die Snowdrop-Engine überzeugt auch beim Darstellen von Pflanzen, wie zum Beispiel den Reben, die an Statuen entlang wachsen. In The Division 2 traut sich Massive starke Farben zu nutzen, wem das zu gemütlich klingt, der begibt sich direkt in die südliche Dark Zone. Dort gibt es viele Engstellen und unterirdische Tunnel, in denen Gegnern Hinterhalte planen. Empfohlene Waffen für diesen Bereich sind Schrotflinten und SMG.

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Vielfalt ist nicht nur für die Umwelt wichtig, sondern auch bei den Themen Waffen und Fähigkeiten. In der Dunklen Zone spielt die Stufe unserer Ausrüstung keine Rolle, deshalb sollten wir dort Knarren und Fertigkeiten nutzen, die zu unserem Spielstil passen. Favoriten wie den Geschützturm und die zielsuchende Mine kehren mit neuen Modifikationen aus dem Original zurück, um uns in verschiedenen Szenarien neue taktische Möglichkeiten anzubieten. Währenddessen überzeugten uns die frischen Spielzeuge, wie der Chemikalien-Werfer und Drohnen, ebenfalls schnell von ihrem Nutzen. Der Schaum des Chem-Launchers scheint ein wahrer Lebensretter zu sein, wenn wir von den neuen Selbstmordattentätern attackiert werden, da sie die Feinde für kurze Zeit bewegungsunfähig machen. Diese wertvollen Sekunden müssen genutzt werden, um die verwundbaren Ziele aus sicherer Entfernung auszuschalten.

Einige Feinde fressen nämlich noch immer viel zu viele Kugeln, doch die ganz harten Brocken treten nun deutlich seltener auf. Massive scheint sich der Tatsache bewusst zu sein, dass viele der Spieler des ursprünglichen The Division von Bord gesprungen sind, weil sie es nicht ertragen haben, wie viele Patronen manche Gegner geschluckt haben. Reguläre Feinde starben in unserer Sitzung auch mal mit ein paar Salven aus dem Sturmgewehr und stärkere Feinde hatten keine Chance, wenn sich unser Team (mit der von den Entwicklern festgelegten Ausrüstung) auf sie konzentrierte. Wer gern intensiv und lange auf Gegner schießt, der wird trotzdem immer wieder auf stark gepanzerte Feinde treffen, die den Einsatz unserer Fähigkeiten erfordern. Für die normalen Grunts werden wir aber nicht mehr so lange brauchen, wie noch im ersten Spiel.

Das schwächere Kanonenfutter wird vielleicht nicht allen Spielern gefallen, aber die Entwickler wissen das und haben sich daher dazu entschlossen, in jeweils einer der drei dunklen Zonen, abwechselnd die Levelbeschränkungen wieder anschalten. Die Stufe der Spieler entscheidet in diesen Intervallen dann wieder darüber, wer die starken Vorteile bekommt, sodass Spieler mit den besseren Knarren wahrscheinlich siegreich aus der Schlacht hervorgehen. Wenn ihr euch in diese Zonen begebt, erhöht sich der Anspruch, aber auch die Chance auf bessere Beute. Wir alle wissen, dass das Loot ein sehr wichtiger Teil von The Division 2 ist und das zeigt sich vor allem im Design des Shooters. Ausrüstung gibt es nicht mehr nur für das Töten von Feinden oder beim Abschließen von Missionen. Schließen wir Herausforderungen in irgendeinem der drei Standbeine des Spiels ab, regnet es gutes Zeug als Belohnung.

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Viele Spieler glauben immer noch, dass das Rogue-Agent-System zu flach ist. Zugegeben, das Konzept bietet keine signifikanten Unterschiede zwischen einem kleinen Vergehen und schweren Verbrechen, aber The Division 2 versucht zumindest das grundlegende Problem mit einem dreistufigen Filter auszuhebeln. Wer sich unfair verhält wird vom Spiel markiert und tritt auf der Karte deutlicher hervor. Wird das ausgereizt ist man ein richtiges Leuchtfeuer, auf dessen Kopf eine satte Belohnung ausgesetzt ist. In unserem Gameplay-Video seht ihr, wie verlockend es für andere Spieler sein kann, diese gelben Punkte gezielt aufzusuchen. Wir wollten das auch mal ausprobieren und haben ein paar Dutzend Kugeln auf friedliche Spieler abgefeuert. Spoiler: Wir konnten einige Minuten lang nicht aus einer Gasse raustreten.

Skirmish wurde von den Spielern gut angenommen, als es The Division erweiterte. Massive entschied sich deshalb dazu, in der Fortsetzung doppelt so stark auf die PvP-Komponente zu bauen. Im Klartext: Team Deathmatch kehrt zurück und Domination wird neu eingeführt. Beide Modi sollten bekannt sein, spannender ist hingegen, dass sie uns in neue Bereiche führen und mit speziellen Ausrüstungen belohnen. Auf jeden Fall waren die Modi für sich zwar in Ordnung, aber es gibt bessere Multiplayer-Shooter da draußen. Wir wollten jedenfalls relativ zügig wieder zu dem zurückkehren, was wir in Washington kennengelernt haben. Aber das ist nur unser Geschmack; wir wissen, dass es viele Spieler gibt, die mit Leib und Seele im Mehrspielermodus des Originals hängen geblieben sind. Massive verdient Lob dafür, dass sie uns diese Option anbieten, ohne die Qualität anderer Aspekte zu vernachlässigen.

Tatsächlich hat Massive viele Dinge, die wir im Original mochten, noch ein bisschen besser gemacht, während sie gleichzeitig neue Änderungen einführten, von denen wir nicht einmal wussten, dass wir sie wollten. Der frische Wind soll neue Leute anlocken, was Hardcore-Fans ganz selbstverständlich verärgert. Auf uns wirken diese Änderungen jedenfalls logisch, denn sie geben möglichst vielen Spielern zahlreiche Optionen an die Hand: Leichte KI-Feinde sind keine Kugelschwämme mehr, stellen aber noch immer eine kleine Herausforderung dar. Es gibt mehr Waffen und Fähigkeiten, mit denen jeder seinen eigenen Stil findet. Die drei verschiedenen Dunklen Zonen bieten optisch große Vielfalt und spielen sich sehr unterschiedlich. Das dreiteilige Rogue-Agent-System bestraft böse Spieler deutlicher und belohnt Leute, die sich um die Wahrung des Friedens bemühen. Außerdem stehen zwei PvP-Modi zum Lauch von The Division 2 für alle bereit, die noch konstante Action suchen. Die Dark Zones und der kompetitive Mehrspielermodus von The Division 2 scheinen noch mehr von dem zu bieten, was Fans am ersten Titel mochten. Jetzt sind wir natürlich gespannt, ob die Kampagne und das Endspiel diesen Ansprüchen ebenfalls gerecht werden.

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