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The Last of Us: Part II

The Last of Us: Part II - angespielt

In Los Angeles konnten wir die Fortsetzung von The Last of Us erstmals anspielen und Ellies Leben in dieser harten und unversöhnlichen Umgebung erleben.

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"Wir machen das größte Spiel, dass wir bisher in Naughty Dogs Geschichte geschaffen haben." Mit diesen Worten begann Creative Director Neil Druckmann während des Vorschau-Events von The Last of Us: Part II diese Woche in Los Angeles seine kurze Präsentation. Er wusste genau, wie neugierig die Presse und die Spieler auf dieses Spiel sein würden - nach sechzehn Monaten des Stillschweigens, die seit dem E3-Trailer aus dem Jahr 2018 vergangen waren, war die Anspannung deutlich zu spüren.

Druckmann begann damit, dass The Last of Us: Part II eine Geschichte um Liebe und Hass erzähle - das Thema stand ja zuletzt auch im Mittelpunkt der präsentierten Videos. Es geht um Liebe, Wut und natürlich um Rache. Der Wunsch nach Vergeltung wurde als eine universelle Wahrheit unter den Menschen beschrieben und obwohl Druckmann nicht näher erklärte, warum Ellie konkret nach Rache dürstet, glauben wir ihr. Sie sucht nach Vergeltung, vielleicht um jeden Preis.

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In L.A. wurden wir auf zwei Demo-Abschnitte losgelassen, die erste Sequenz zeigte einen Tag im Leben von Ellie. Sie ist ein Mitglied einer sicheren Gemeinschaft in Wyoming und jetzt 19 Jahre alt. Zusammen mit Dina, der jungen Frau, die sie im eingangs erwähnten E3-Trailer geküsst hat, patrouilliert sie das Gebiet. Wir satteln unser Pferd und erkunden die verschneite Landschaft, die von Naughty Dog wieder einmal wunderbar gestaltet wurde. Uncharted 4: A Thief's End hat gezeigt, wie gut ihre Spiele aussehen können und das hier ist auf einem noch höheren Niveau.

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The Last of Us: Part IIThe Last of Us: Part II

Die kleinen Details reichen von den Fußstapfen im Schnee, bis zum Kellerlicht einer Farm, die zur Cannabis-Plantage umfunktioniert wurde. Es ist ein kinoreifes Abenteuer und ein Fest für die Augen, soviel ist schnell klar. Das gilt auch für die Animationen, denn die Gesichter wurden mit viel Sorgfalt erschaffen und sorgen für unglaublich realistische Charakterzüge. Auch die Darsteller laufen zu Höchstform auf, das zeigt sich gerade im Abschnitt mit Dina, wenn wir mehr über die Beziehung der beiden und wie sie zusammengefunden haben erfahren.

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Natürlich bleibt es nicht so ruhig, denn die beiden stoßen schon bald auf Infizierte - eine gute Gelegenheit, um das Gameplay einzuführen. Im Vergleich zum ersten Teil scheint sich auf dem ersten Blick nicht viel verändert zu haben. Wir mischen die knappe Munition mit Ablenkungsmanövern und Schleicheinlagen ab, um durch die verschachtelten Areale zu kommen. Natürlich können wir auch Dinge herstellen und ausrüsten, und es gibt natürlich Upgrades für Ellie und ihr Arsenal.

Einen Feind haben wir mit einer Glasflasche abgelenkt und sind an ihm vorbeigeschlichen, um einen gefährlichen Clicker zu erledigen. Die gruseligen, Blumenkohl-artigen Mutanten sind diesmal noch verstörender: ihre Geräusche, Bewegungen sind richtig fies und wir müssen vorsichtig vorgehen. Stealth-Kills haben sich auch ein bisschen verändert, denn wir mussten den linken Stick benutzen, um die Biester zu erledigen - ein echtes Geduldsspiel.

The Last of Us: Part II ist ein hartes Spiel, schleichen ist deshalb Pflicht. Es wird schnell chaotisch, sobald wir entdeckt werden, besonders weil die Munition immer knapp ist. Wir sind den Clickern mehr als einmal zum Opfer gefallen, das macht erfolgreiche Schleicheinlagen aber auch umso befriedigender... oder ihr ballert sie mit der Schrotflinte um, wenn das euer Ding ist (und ihr die wertvolle Munition nicht sparen wollt).

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Das gilt natürlich auch für menschliche Gegner, auf die wir im zweiten Abschnitt in Seattle, auf der Jagd nach Tommy, gestoßen sind. Die Wolves kontrollieren das Gebiet und sind gar nicht begeistert von Ellies Anwesenheit. Erwischen sie uns, hetzen sie ihre Spürhunde auf uns, was uns lieber nicht passiert. Die Hunde müssen schon früh ausgeschaltet werden, denn sonst spüren sie uns auf und fallen uns an. Die menschlichen Gegner müssen ein wenig anders bekämpft werden, denn sie sind bis an Zähne bewaffnet und stellen ebenfalls unsere Schleichfähigkeit auf die Probe.

Naughty Dog bietet uns für die Kämpfe offenen Raum, was unsere taktischen Möglichkeiten erweitert. Überall sind Gebäude, die wir erkunden können und sie helfen uns, vor Gegnern zu flüchten und einen Höhenvorteil zu erhalten. Aus dem Fester zu springen kann uns vor einem grausamen Tod bewahren oder wir nutzen die Gelegenheit für Überraschungsmomente. Einmal hatten wir nur noch wenig Gesundheit und wurden umzingelt, also haben wir uns einen der Typen geschnappt und ihn als menschliches Schild eingesetzt. Das verschaffte uns genügend Zeit, um die verbliebenen Feinde zu überraschen, was auf diese Art nicht im Original möglich war - wir werfen also nicht nur mit Flaschen herum und schleichen leise umher. Wir können uns jetzt sogar ins hohe Gras legen und dadurch in Deckung gehen oder im Kampf mit L1 ausweichen.

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Im zweiten Abschnitt ist Ellie wesentlich isolierter und reist durch die bunte, überwachsene Vorstadt, während sie von den Wolves verfolgt wird. Es kommt ein Gefühl von Verwundbarkeit auf, das durch die knappen Ressourcen noch stärker ausfällt. Natürlich erzählen auch die Umgebungen kleine Geschichten und neugierige Spieler werden belohnt, erklärte Naughty Dog. Es gibt viele Gründe, sich die Landschaft näher anzusehen, auch abseits der Wege. Dadurch haben wir Ellie noch besser kennengelernt, denn sie ist nicht mehr das Kind aus dem ersten Teil. Die Umstände haben sie härter gemacht, aber sie hat sich dabei ihre Menschlichkeit bewahrt. Ihre Interaktionen mit Dina sind schön mitanzusehen und wirken glaubwürdig, aber wir erleben auch ihre andere, ihre brutale Seite.

Die Audioausgabe ist ebenfalls von höchster Güte. Mit dem Headset machen wir nahe Gegner aus, weil wir ihre lauten Schritte und Stimmen hören, während die Clicker mit ihrem Gurgeln jede andere Bedrohung übertönen. Das sorgt für Paranoia und wir wissen nie, welche Art von Bedrohung hinter der nächsten Ecke lauert. In manchen Dingen gleicht The Last of Us: Part II sehr dem ersten Spiel, aber Naughty Dog hat Kleinigkeiten verändert, das Gameplay weiter ausgebaut und natürlich die Story in eine ganz andere Richtung weiterentwickelt. Es ist düsterer und Ellie entwickelt sich langsam zum besten Charakter des Studios. Wir müssen uns noch bis zum 21. Februar 2020 gedulden, bis das Spiel endlich für die PS4 erscheinen wird.

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