The Seasoning House

Junge Mädchen werden aus ihren Familien gerissen, um als Zwangsprostituierte missbraucht zu werden - an die Betten gekettet und mit Heroin wehrlos gemacht. Einzig einer jungen Taubstummen mit dem Spitznamen Angel bleibt dieses Schicksal erspart: Sie wird stattdessen gezwungen, dem Puff-Daddy Viktor als Aushilfe zu dienen. Im Laufe der Zeit erringt sie einen gewissen Status in dem Haus, der ihr in der größten Not die Mittel an die Hand gibt, endlich Rache zu üben.

An diesem Punkt wechselt die Tonalität des Filmes etwas. Der Anfang ist einfach nur hart, was nicht zuletzt daran liegt, dass der Film trotz geringen Budgets sehr gut gemacht ist. Vor allem was die Optik und Ausstattung angeht. Die wirklich fiese Atmosphäre ist für zarte Gemüter kaum auszuhalten. Diese Spannung wird zunächst auch gehalten, als die Situation eskaliert, wobei der Film dann aber ganz langsam in gewohntes Fahrwasser abdriftet und eher Züge eines klassischen Action-Thrillers annimmt.

Das ist zwar ein an sich willkommener Kontrast, zumal der Druck endlich ein bisschen vom Zuschauer abfällt. Der Nachteil ist, dass das absolut ernste Thema der Zwangsprostitution in der Extremsituationen eines Bürgerkrieges, und das damit verbundene Leiden dadurch ein wenig zur austauschbaren Kulisse verkommt. Das ist schade, genau wie die Tatsache, das gegen Ende immer mehr sehr große Zufälle an der Glaubwürdigkeit kratzen. Zumindest bleibt aber ein sehr spannender und packernder Film, wenn auch mit weniger Anspruch als man Anfangs vermutet.