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The Unfinished Swan

The Unfinished Swan

In einer vollkommen weißen Welt werfen wir mit schwarzer Farbe um uns, auf der Suche nach dem Nachhauseweg. Klingt nach Indie, ist es auch. Wir haben uns in den USA trotzdem gerne The Unfinished Swan angesehen und erzählen euch alles über dieses erfrischende Erlebnis.

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Stellen wir uns einmal vor, wir wären in einem Labyrinth, in dem alle Wände, Böden und Decken weiß sind, so dass es unmöglich ist, die Formen der Korridore zu bestimmen. Stellen wir uns weiter vor, dass sich in diesem Labyrinth noch mystische Kreaturen und Gegenstände befinden, die ebenfalls komplett in weiß gehüllt sind. Wir sind völlig blind in dieser Situation - und plötzlich spielt der Klang eine unheimlich entscheidende Rolle. Zum Beispiel gibt ein Frosch Geräusche von sich, wenn wir uns ihm nähern. Obwohl wir den Strand nicht sehen, so hören wir doch das Rauschen der Wellen und wie sich unsere Füße in den Sand eingraben. Für das Abenteuer erhalten wir als Unterstützung eine unbegrenzte Menge an schwarzer Tinte, die wir um uns werfen und so Mauern, Parkbänke, kleine Tiere und den weiteren Weg enthüllen. Sonst nichts.

Es ist ein sehr einfaches, aber nicht weniger interessantes Konzept, das sich im Gameplay von The Unfinished Swan zeigt. Was als Schulprojekt für den kleinen Indie-Entwickler Giant Sparrow begann, ist nun zu einem ehrgeizigen Playstation Network-Titel geworden. Das allerdings nur dank der Unterstützung von Sony und des hauseigenes Santa Monica Studios.  

Wir spielen als Monroe. Der kleine Junge folgt einem majestätischen Schwan, der das Motiv im unvollendeten Kunstwerk seiner Mutter ist und nun verschwunden scheint. Dabei beginnt die Leinwand immer komplett weiß und es ist an uns, durch die schwarze Tinte den Fußspuren des Schwans zu folgen. Natürlich erwarten uns auch ein paar knackige Rätsel, aber es geht vor allem darum, die Umgebung zu erkunden und nicht einfach nur weiterzugehen. Obwohl Monroe auf der Spurensuche scheitern kann, gibt es kein Kampfsystem im Spiel.

The Unfinished Swan
Erst ist der Bildschirm total weiß und es ist an uns, durch das Werfen schwarzer Tinte den Fußspuren eines Schwans zu folgen.
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In einer Umgebung, in der alles mögliche vor uns stehen kann, ohne das wir uns dessen bewusst sind oder es ahnen können, gibt es viel Raum für schockierende Überraschungen. Und Giant Sparrow verspricht, dass es genau die geben wird. Irgendwie klar, dass der Entwickler zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mehr verraten will.

Giant Sparrow ist ein sehr kleines Studio mit etwa einem Dutzend Mitarbeitern. Im Vergleich dazu, ist das, was wir bisher in früheren Versionen und seit 2008 auf Youtube von der Spielmechanik und Technik von The Unfinished Swan gesehen haben, wirklich bemerkenswert. Nun fragen wir uns natürlich, wie tief das Gameplay in der finalen Version sein wird und ob es um mehr geht, als Farbe in der Gegend herumzuwerfen, um von Punkt A nach Punkt B zu gelangen.

Es gibt keinen Zweifel daran, dass The Unfinished Swan das Potenzial dazu hat, etwas ganz Besonderes zu werden. In Anbetracht der geringen Ressourcen, die dem Entwicklerteam zur Verfügung stehen, sollten die Erwartungen nicht zu hoch ausfallen. Giant Sparrow ist übrigens interessiert daran, eine Form von Mehrspielermodus zu kreieren. Bei diesem könnte es jederzeit passieren, dass uns plötzlich andere Spieler gegenüber stehen, deren Spuren wir mit Hilfe der Tinte dann folgen könnten. Ähnlich wie bei The Journey soll dabei keine direkte Kommunikation zwischen den Spielern möglich sein.

Das alles hört sich nach einer wirklich interessanten Idee an, aber hier muss Giant Sparrow, wie bei anderen Ideen auch, Prioritäten setzen, damit der Titel noch in diesem Jahr fertig wird. Aus diesem Grund ist es auch schwierig abschließend einzuschätzen, wie ambitioniert The Unfinished Swan am Ende sein wird. Doch abgesehen davon, ob es bei dem Grundkonzept bleibt oder nicht, können wir es nicht erwarten herauszufinden, was sich hinter der weißen Unendlichkeit verbirgt.

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KRITIK. Von Martin Eiser

Die Welt, in der wir starten, ist leer und weiß. Sie ist wie ein neues Blatt Papier, das nur darauf wartet, von uns entdeckt zu werden.



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