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Film-Kritiken
The Witcher: Nightmare of the Wolf

The Witcher: Nightmare of the Wolf

In einer Welt voller Monster und gefährlicher Menschen wächst der junge Vesemir zu einem berühmten Hexer heran.

Ich bin ein riesiger The-Witcher-Fan, habe natürlich die Spiele gezockt und auch die Bücher gelesen. Selbst nach der Netflix-Serie hatte ich noch immer nicht genug von diesem unglaublichen Universum, deshalb war ich umso gespannter, als beim gleichen Streaming-Anbieter ein Anime-Film angekündigt wurde, der sich mit dem jungen Vesemir beschäftigen sollte.

Trotz meiner Begeisterung hatte ich natürlich auch Bedenken, denn diese spannende Welt muss natürlich mit der entsprechenden Vorsicht angepackt werden. Ich gehöre zu den Leuten, die Henry Cavills Performance als Geralt durchaus zugeneigt sind, Netflix' Live-Action-Serie habe ich aber trotzdem eher als Service für die Fans wahrgenommen. Aus diesem Grund hatte ich so meine Zweifel, wie es wohl um The Witcher: Nightmare of the Wolf bestellt sein würde.

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Der Film erzählt die Geschichte des jungen Vesemir, der zum legendären Hexer heranwächst und sich der Wolfsschule verschreibt. Die Handlung zeigt einen großspurigen, jungen Mann (gesprochen von Theo James), der dem Geheimnis hinter der immer größer werdenden Monsterbedrohung in Kaedwen auf den Grund geht.

Die Story beschäftigt sich außerdem damit, warum Hexer so sehr von den einfachen Menschen gefürchtet werden und wie Angst vor den fähigen Monsterschlächtern in Feindseligkeit umschlug. Dieser Konflikt endet in einem großen Aufeinandertreffen, bei dem die legendäre Burg Kaer Morhen in ein Schlachtfeld voller toter Menschen, Monster und Hexer verwandelt wird. Da es sich hierbei um ein Prequel handelt, könnt ihr der Live-Action-Show im Nachhinein idealerweise ja vielleicht ein paar neue Seiten abgewinnen.

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Genau wie beim Ausgangsmaterial werden die Monster in diesem Film reihenweise abgeschlachtet, doch trotz der vielseitigen Action stimmt das Tempo leider nicht. Es ist schön zu sehen, wie ein Hexer heranreift und es gibt eine interessante Stelle, in der wir den attraktiven Vesemir beim Baden zusehen (was sich als spannende Erfahrung herausstellt). Der Film ist jedoch zu sprunghaft, denn entweder bekommt man irre Action geboten oder es passiert irgendetwas völlig Uninteressantes. Das Material bekommt die Balance zwischen explosiver Action und bedeutungsvoller Story nicht hin - etwas, dass Netflix' Castlevania-Anime hervorragend hinbekommen hat.

The Witcher: Nightmare of the WolfThe Witcher: Nightmare of the Wolf

Diese Unausgewogenheit zeigt sich auch bei den Darstellern. James' Darstellung von Vesemir ist unterhaltsam und ein echtes Highlight des Films. Genauso glänzen Graham McTavish als Vesemirs Mentor Deglan und Lara Pulver in der Rolle der mächtigen Zauberin Tetra. Abgesehen von diesen drei Personen sticht leider keine der anderen Figuren besonders hervor. Selbst die anderen Hexer gehen ein wenig unter.

Dennoch sorgen die Animationen für ordentliche Actionsequenzen und die Emotionen der Figuren, sowie die der Schrecken, denen sie ausgesetzt sind, werden toll eingefangen. Was diesen Aspekt angeht, kann die Serie durchaus mit Castlevania mithalten, denn die Animationen sind wirklich sehenswert.

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Im Endeffekt tritt der Film also in das gleiche Fettnäpfchen wie die Live-Action-Serie zuvor: Das Produkt ist schön anzusehen, gut produziert worden und es hat seine Höhepunkte - mehr aber auch nicht. The Witcher: Nightmare of the Wolf ist eine weitere Dosis Fan-Service, die keinerlei Risiken eingeht und nie mit unseren Erwartungen spielt. Witcher-Fans werden über die 90 Minuten sicher Spaß haben, aber erwartet keine Überraschungen.

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06 Gamereactor Deutschland
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