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Ubisoft-Mitarbeiter unzufrieden mit Fortschritten des Unternehmens zur Bekämpfung von Sexismus am Arbeitsplatz

Mehr als 1000 Angestellte verlangen die Umsetzung versprochener Veränderungen durch die Geschäftsführung.

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Im Moment ist Activision nicht die einzige Firma, die sich mit schweren Vorwürfen, wie sexistische Unternehmensstrukturen, systematische Benachteiligung ethnischer Minderheiten am Arbeitsplatz und Machtmissbrauch des Führungspersonals, herumschlagen muss. Letztes Jahr kündigte Ubisofts Geschäftsführer Yves Guillemot nach ähnlich schockierenden Berichten aus der eigenen Belegschaft umfangreiche interne Restrukturierungsmaßnahmen an, die aus dem global agierenden Publisher wieder einen sicheren Ort zur Produktion und Entwicklung von Videospielen machen sollten. Die jüngsten Entwicklungen bei Activision haben das Thema erneut in den Vordergrund gerückt, da sich anscheinend nur wenig getan hat.

Auch Ubisofts Angestellte haben in der letzten Woche einen offenen Brief an die Geschäftsführung herausgegeben, in denen sie die Umsetzung nachhaltiger Veränderungen fordern. Dem Unternehmen wird darin vorgeworfen, den eigenen Versprechungen bislang nicht hinreichend nachgekommen zu sein. Beschuldigte Manager und ihre Unterstützer seien nach wie vor in Führungsrollen und wichtigen Schlüsselpositionen tätig, heißt es in diesem Schreiben. Die Belegschaft fordert die Chefetage deshalb dazu auf, bestehende Probleme nicht länger zu ignorieren.

Der CEO entgegnete daraufhin, dass „im vergangenen Jahr wichtige Fortschritte" erzielt worden seien. Gleichzeitig wird deutlich, dass nicht genug geschehen ist: Eine Position, die sich mit den internen Angelegenheiten der Mitarbeiter beschäftigt, ist nach wie vor nicht besetzt und auch nach über einem Jahr konnte eine interne Umfrage, mit der die Anliegen der Angestellten ermittelt werden sollen, nicht an den Start gebracht werden. Weitere Ziele und Maßnahmen sollen dahingehend in wenigen Monaten klar kommuniziert werden, verspricht Guillemot.

Mit dieser Reaktion sind einige Mitarbeiter von Ubisoft nicht zufrieden, erfährt Gamesindustry.biz im Hintergrundgespräch. Dass sich der französische Publisher weiterhin weigere, personelle Konsequenzen für leitende Mitarbeiter in Betracht zu ziehen, während von einer umfangreichen, internen Restrukturierung die Rede ist, sei "heuchlerisch", kommentiert ein aktueller Ubisoft-Entwickler. Aus diesem Grund haben viele Angestellte mittlerweile das Vertrauen in die Firma verloren.

Ubisoft-Mitarbeiter unzufrieden mit Fortschritten des Unternehmens zur Bekämpfung von Sexismus am Arbeitsplatz
Ubisoft-Geschäftsführer Yves Guillemot.

Quelle: Rockpapershotgun.



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