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We Happy Few

We Happy Few

Das absurde Drogen-Abenteuer von Compulsion Games macht eine ziemliche Kehrtwende - aber alles dreht sich zum besseren!

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Die Early Access-Veröffentlichung von We Happy Few war eine seltsames Abbild des Spiels selbst. Compulsions Adventure aus der Egoperspektive dreht sich um eine Gesellschaft, die süchtig nach Joy ist, einer Substanz, die den Menschen das Glücklichsein aufzwingt. Wir sehen lächelnde Gesichter überall, aber hinter der Fassade lauert etwas gruseliges.

Auf der anderen Seite hatte das Spiel, als wir es das letze Mal gespielt haben, eine charmante Fassade und einige interessante Spielmechnaiken. Aber es fehlte noch vieles und dadurch wirkte alles eher seelenlos, trotz des ganzen Stils und Charmes. Compulsion schaffte es nicht, den Spielspaß zu finden. Jetzt, nach einiger Zeit außerhalb der Schusslinie (dank Gearbox Software), scheint das Spiel seinen Weg doch noch gefunden zu haben.

Die Eröffnung des Originals, in der Protagonist Arthur in seinem schicken Büro Zeitungsnachrichten kontrolliert, war wirklich stark. Sie machte das Fake-Sixties-Setting glaubwürdig und war ein brillanter Start in diese verdrehte und absurde Welt. Dann fiel das Spiel ab und der vielversprechende Start führte ins Nichts. Nachdem wir das Spiel kürzlich in London auf einer E3-Vorabveranstaltung anspielen durften, waren wir begeistert, wie sehr sich We Happy Few weiterentwickelt hat.

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Es gibt jetzt eine völlig überarbeitete Einführung. Ich habe das alte Intro weggeklickt und direkt in dem Abschnitt danach begonnen. In diesem neuen Abschnitt erkunden wir nicht die unterirdische Basis, sondern erforschen die prozedural generierte oberirdische Welt und erleben eine sinnvolle lineare Sequenz, die uns das Kämpfen in einer Arena näherbringt, bevor wir den Spaß am Schleichen entdecken, während wir einen alten Bahnhof infiltrieren.

Jetzt wird zudem die Geschichte auch über Details in der Spielwelt erzählt. Das hier ist England, sicher, aber ein England unter der Knechtschaft des Naziregimes. Wenn es nach Compulsions Vision geht, herrscht in der Frage, wer die Weltkriege gewonnen hat, Gleichstand zwischen England und Deutschland. Und das sind keine guten Neuigkeiten für die Briten. Es gibt zahlreiche Referenzen zu den Ereignissen nach dem Krieg und NPC erzählen uns ihre Geschichten.

Jetzt gibt es kleine Szenen, die über gefundene Masken freigeschaltet werden und die uns explizit die Geschichte von Arthur und seinem Bruder Percy erzählen. Die kurzen Sequenzen werden von der Sprachausgabe dominiert und könnten optisch unterhaltsamer sein, aber sie sind dennoch eine Verbesserung. Arthurs Geschichte lässt aber Platz für andere (es gibt drei Protagonisten), auch wenn sich die Ereignisse und Wege der Charaktere überschneiden.

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Wir waren wirklich beeindruckt, wir sehr die Schleichmechaniken verbessert wurden, denn jetzt sehen wir die Fußabdrücke der NPC-Patrouillen, auch wenn sie außerhalb unserer Sichtweite sind. Wir können Wachen mit Flaschen ablenken und unsere Aktionen anhand ihrer Bewegungen planen. Sichtkegel (hier dargestellt durch Fackeln, die an Helmen befestigt sind) deuten an, wann die Wachen sich dunkle Areale ansehen. Es gibt Büsche, in denen wir uns verstecken können.

Das Interface wirkt aufgeräumter und zugänglicher. Das mag nicht so spektakulär sein wie einige der anderen Verbesserungen, aber es macht uns mit Sicherheit das Leben leichter. Wir haben die erste Early Access-Version nicht allzu lang gespielt, daher ist in diesem Text sicher nicht jede subtile Veränderung berücksichtigt. Aber insgesamt wirkt alles wesentlich intuitiver. Trotzdem ist immer noch viel los und alles hätte ruhig noch stromlinienförmiger ausfallen können.

Bei Games im Early Access ist man eher kleinere Veränderungen gewohnt. Aber bei We Happy Few war das Ausmaß der Überarbeitung doch eine ziemliche Überraschung. Als wir uns das Spiel das letzte Mal nach dem Clockwork-Update angesehen hatten, war schon einiges besser. Aber über vielen Dingen schwebte noch ein dickes Fragezeichen. Jetzt scheint das Studio einen wirklich großen Schritt in die richtige Richtung gemacht zu haben.

Aber auch wenn viel verbessert wurde, bleibt noch viel zu tun. Während der Demo kam es zu so einigen Bugs. Und auch wenn das Design der Figuren interessant ist, fehlt es bei den NPC noch an Abwechslung und das beeinflusst die allgemeine Atmosphäre stark. Aber trotzdem deutet die starke Überarbeitung ein Abenteuer an, dass eher nach unserem Geschmack zu sein scheint. Dafür, dass die ursprünglichen Bedenken mit dem Spiel waren, das es sein Potenzial nicht ausschöpfen kann, ist das eine ganz schöne Kehrtwende.

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