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Weibliche Protagonistinnen übernehmen Videospiele in 2020

Die jährliche Studie von Feminist Frequency bestätigt einen ermutigenden Trend. Etwas weniger ermutigend ist das für Frauen, die schon lange in der Branche arbeiten.

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In diesem Jahr hat die Non-Profit-Organisation Feminist Frequency eine Analyse über das Vorhandensein und die Repräsentation weiblicher Charaktere in aktuellen Videospielen erstellt. Angesichts dieses besonderen Jahres, in dem es dank des Coronavirus kaum Live-Events, dafür aber umso mehr Online-Events gab, konzentrierte sich die Gruppe bei ihrer Untersuchung hauptsächlich auf die größeren Online-Showcases von Sony, Microsoft, Electronic Arts und Ubisoft.

2015 startete das Unternehmen diese jährliche Umfrage, die immer das Gleiche herauszufinden versucht: Welchen Anteil nehmen weibliche Protagonistinnen bei den wichtigsten Branchenereignissen im Gaming-Bereich ein? Das Ergebnis ist eine Verdopplung der vorhandenen Bemühungen von 9 Prozent in 2015 auf mittlerweile 18 Prozent in 2020.

Dieser Trend zeigt, dass sich Videospielunternehmen darum bemühen, offener für weibliche Hauptfiguren zu sein. Die Parität mit männlichen Protagonisten ist schon fast erreicht, denn in diesem Jahr liegen die Männer bei 23 Prozent. Die Studie hebt auch die Stellung von nicht-binären Charakteren hervor (n=3 Prozent) - allerdings war dieser Wert 2018 noch stärker ausgeprägt.

Schließlich gibt es noch eine weitere interessante Tatsache, die sich aus der Analyse von Feminist Frequency ergibt. Tatsächlich sind bei den diesjährigen Veranstaltungen vor allem Männer vor die Kamera getreten, entweder als Moderator, als Vertreter von Entwicklungsstudios und Unternehmen oder als Verantwortliche in kreativen Führungsrollen. Die Analyse zeigt, dass Frauen kaum zu Wort gekommen sind, was Männern ausreichend Platz ließ. Die Hoffnung ist, dass sich dieser Trend in naher Zukunft ändern wird, da das Wachstum weiblicher Protagonistinnen mit einer stärkeren Präsenz von Frauen einhergehen muss, die in Kreativabteilungen arbeiten, fordert Feminist Frequency.

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