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Yoku's Island Express

Yoku's Island Express

Wir sind im Flippermodus mit einem kleinen Mistkäfer unterwegs, der auch Postbote ist. Und noch mehr...

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Yoku's Island Express ist in Metroidvania-Flipper-Jump'n'Run-Abenteuer, in dem wir einen Mistkäfer steuern, der auch Postbote ist und der die mysteriöse Mokumana Insel vor göttermordenden Monstern retten muss. Neugierig geworden? Uns ging es so. Der Titel ist das Debut von Villa Gorilla und wurde von Team 17 veröffentlicht. Dieser besondere Gamedesign-Cocktail sorgt für frischen Wind und auch wenn das Spiel nicht perfekt ist - so hatten wir doch für einige Stunden Spaß.

Die Qualität des visuellen Designs macht Yoku's Island Express zu mehr als nur einem Experiment im Mischen diverser Genres. Die Welt fühlt sich einzigartig, bunt und fantasievoll an. Verschiedenste Lebewesen bevölkern Mokumana Island und alle haben diese niedliche, überirdische Ästhetik. Denkt an Studio Ghibli und ihr bekommt eine Idee, was die Entwickler im Sinn hatten. Der Soundtrack ist Teil einer gelungenen und abgerundeten Audiopräsentation. Das Grundthema ist eine Mischung aus tropischer Insel und afrikanischen Trommeln und Streichern, die auch zum König der Löwen passen würden. Er klingt angenehm und man erwischt sich beim Mitnicken im Takt.

Ghibli und Disney waren eindeutig Vorbilder und dafür gibt es einen guten Grund. Nichts in dem Spiel ist für Kinder ungeeignet und das Spiel könnte dieser Zielgruppe viel Freude machen. Das heißt aber nicht, dass Yoku's Island Express ein Kinderspiel wäre. Auch Erwachsene werden hier ihren Spaß haben. Aber die gesamte Präsentation deutet an, dass Villa Gorilla die Kleinen als Zielgruppe im Blick hatte.

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Wir treffen auf die Einwohner und verschiedene Herausforderung, während wir zu jedem offenen Gebiet und jeder dunklen Ecke der Insel reisen. Es gibt auf kompakten Raum relativ viel zu entdecken. Um die Kampagne abzuschließen, müssen wir tief in den Untergrund, auf Tauchexpedition gehen und sogar nach dem Himmel greifen. All dies geschieht in unterschiedlichen Intervallen und hängt von der Spielerentscheidung ab, welche Herausforderungen als nächstes anstehen und in welcher Reihenfolge sie absolviert werden.

Wie kommt ein Mistkäfer nun auf so unterschiedlichem Terrain zurecht? Indem er viele flatternde Paddel in jedem Gebiet abschießt und mit immer schwierigeren Schüssen auf die richtige Art und mit den richtigen Werkzeugen trifft. An Yoku hängt die ganze Zeit ein Ball. Mit diesem Ball kann er durch die Flipper und Bumper durch die Landschaft geschossen werden.

In dem unterhaltsamen Flipper-Jump'n'Run dürfen wir die Quests frei wählen und das ist die wahre Trumpfkarte des Spiels. Die einzigartige Reisemethode mischt schnelle Action mit präzisem Timing und ein wenig Gehirnschmalz.

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Unterwegs sammeln wir Früchte, um die Schnellreise „Bee-Line" freizuschalten oder tauen eingefrorene Bumper auf, um weitere Gebiete erforschen zu können. Nebenbei können wir uns noch ein paar Upgrades schnappen. Manche sind rein kosmetischer Natur wie die Farbe des Balls, den wir mit uns herumschieben. Andere sind überlebenswichtig, etwa die Größe unserer Früchtetasche oder ein Fischschwanz, mit dem wir tauchen können.

Yoku's Island Express ist nicht allzu schwer und man behält stets den Überblick, wohin die Reise gehen soll und was zu tun ist. Es gibt eine Karte, auf der jede Aufgabe deutlich markiert wurde. Es gibt häufige Speicherpunkte. Uns gefällt, dass Risiken belohnt werden und wie sehr man sich auf seine Instinkte verlassen kann. Es war selten unklar, was zu tun ist, aber unsere Fähigkeiten wurden immer wieder mal herausgefordert und das ohne den Einsatz von billigen Tricks, um den Schwierigkeitsgrad anzuheben.

Trotz der vielen positiven Punkte, war die Motivation manchmal ein Problem. Es gibt eine dünne Geschichte, die wir langsam aufdecken und die meisten NPC geben uns Aufgaben ohne jeden wirklichen Grund. Das fühlt sich seltsam an, den wir sind schließlich ein Postbote. Es werden nicht genug Gründe geliefert, sich mit der Insel und den Bewohnern verbunden zu fühlen. Die einzige Motivation liegt darin, gut und freundlich zu sein. Vielleicht ist das zu kritisch, aber kleinere Belohnungen und einfühlsamere Charaktere hätten sicher geholfen.

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Leider wiederholt sich das Gameplay mit der Zeit stark. Die Flipper-Mechanik ist toll, aber nach einer gewissen Spielzeit fehlt es an Abwechslung und Präzision. In manchen Momenten muss der gleiche fordernde Schuss mehrmals nacheinander ausgeführt werden. Und manchmal müssen wir so durch Gebiete reisen, die wir bereits besucht haben.

Trotz der kleinen Schwächen können wir Yoku's Island Express nur empfehlen. Villa Gorillas Debut dürfte jedem Spieler Spaß machen - es ist zum größten Teil entspannend und fordert trotzdem immer wieder mal die Fähigkeiten der Spieler heraus. Vielleicht ist es eher ein Titel für die kleineren Spieler, aber Erwachsene sollten sich nicht von der Ästhetik in die Irre führen lassen - es ist ein großer Spaß.

08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
Wunderschöne farbenfrohe Visuals und unterhaltsamer Soundtrack, fesselnde Navigationsmechanik, bizarre und unterhaltsame Räumlichkeiten
-
Einige Schwierigkeiten, im späten Spiel motiviert zu bleiben, möglicherweise ein bisschen zu süß für einige Spieler
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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